Christina von Wrede ist freie Journalistin und berät Unternehmen in den Bereichen Informationsstrategien, Risiko-, Krisen- und Führungskommunikation. Daneben war sie viele Jahre im Fachausschuss Zeitschriften des DJV NRW aktiv und setzte ihre Schwerpunkte in den Bereichen Professionalisierung, Medienethik und Informationspolitik.
Journalismus im Kontext der Gesellschaft
Um zu erklären, warum wir das GZI gegründet haben und aus welchem Grund es sich von anderen forschenden Instituten und operativ arbeitenden Denkfabriken unterscheidet, muss ich etwas ausholen.
Wenn ich als Delegierte am Verbandstag des Deutschen Journalisten-Verbandes teilnehme, gehöre ich zu den 200 Journalisten, die sich stellvertretend für 30.000 Kollegen auf Bundesebene mit medienpolitischen Themen auseinandersetzen. Als Funktionärin sind mir Themen wie Ethik, Professionalisierung, Haltung und Qualität immer wichtiger gewesen als die gewerkschaftliche Arbeit des DJV. Auf Bundesebene sehe ich Journalisten, die sich ehrenamtlich und aus Überzeugung für unsere Branche und ihre Kollegen einsetzen. Für mich ist interessanter sie dabei zu beobachten, um abzuschätzen, wie Journalisten denken, was sich verändert hat, was wir anders machen müssten, wo wir festhängen und wo wir uns im Kreis drehen.
Das ist zwar nicht die Aufgabe eines Delegierten, aber wie Konrad Adenauer es treffender nicht hätte ausdrücken können: Gewählt ist gewählt. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Journalismus nur funktioniert, wenn er im Kontext gedacht wird. Interessant ist, was Menschen über Medien denken, die einen Verbandstag nicht als Journalisten, sondern als Sicherheitsleute, Kellner oder Techniker erleben. Zwischen unserer Selbstwahrnehmung, den Studien über das, was die Menschen von Journalismus erwarten und dem, was sie ehrlich antworten, wenn man sie ernsthaft fragt, liegen Welten.
Das GZI hat den Anspruch und das Ziel Journalismus im Kontext der gesamten Gesellschaft zu betrachten und partnerschaftlich und langfristig mit Förderern und Stiftern zusammenzuarbeiten. Wer wir sind, welche Themen uns interessieren und wie wir Projekte angehen wollen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Viel Vergnügen,
Christina von Wrede-Raback
CEO
Medien, Verantwortung und Demokratie
Ich freue mich das GZI von Anfang an zu begleiten und aktiv mitzugestalten, weil ich sicher bin, dass ein unabhängiger Think Tank wichtig ist, um medienpolitische Themen zu diskutieren, innovative Ideen in der Praxis zu erproben und die bestmögliche Vernetzung aller Akteure gewährleisten zu können. Demokratie braucht einen unabhängigen, starken Journalismus. Daran möchten und sollten wir gemeinsam arbeiten.
Katrin Kroemer
Vorsitzende des Aufsichtsrates
Katrin Kroemer ist stellvertretende Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Journalisten-Verbandes, Mitglied des Programmbeirats ARTE Deutschland. Beruflich verantwortet sie als Chefredakteurin ein Lifestyle-Magazin und lehrt an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen.
Journalismus braucht Werte
Ein Think Tank, der alle Bereiche der Medien abdeckt, also alle Bereiche vom Rundfunk über die klassische Presse bis hin zum Online-Journalismus abdeckt, muss formal und finanziell unabhängig sein, damit er frei für den Wert des Journalismus in der Demokratie eintreten kann. Als forschendes Institut und operativer Think Tank, möchten wir lanfristige Partnerschaften zu Spendern und Stiftungen aufbauen und ihnen die Möglichkeit geben, sich mit ihrem Engagement, ihren Ideen oder ihrer aktiven Mitarbeit an unseren operativen Projekten zu beteiligen, statt sie einfach nur dazu zu ermutigen, das GZI finanziell zu unterstützen.
Wir denken, dass ein Struktur- und Wertewandel der Medien nur durch Transparenz und Teilhabe funktionieren kann. Wir wollen Denkräume schaffen, in denen wir als Institut und Think Tank unsere journalistische Expertise, unsere Kenntnis der Medienbranche, unsere gewachsenen Netzwerke innerhalb der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung nutzen, um gemeinsam mit allen Partnern Strategien zu entwickeln und Handlungsempfehlungen in Projekten umsetzen.
Wir möchten auch - aber nicht nur - Innovationstreiber und Impulsgeber innerhalb der Branche sein. Wir wollen einen freien, unabhängigen und professionellen Journalismus, der alle Akteure einbindet. So interpretieren wir das, was professioneller Journalismus bewirken soll, um seine Aufgabe innerhalb der Demokratie zu gewährleisten.